Wie süß das Mondlicht auf dem Hügel schläft!

Wie süß das Mondlicht auf dem Hügel schläft Kunst, Gedichte und mehr… zum Träumen für Kinder und Erwachsene

In Kunst und Literatur ist die Nacht ein Sujet, das Maler und Poeten seit jeher fasziniert. Den Stunden ohne Licht, in denen Fantasie und Träume erwachen, haben sie Farben und Worte verliehen. Geschichten und Gedichte von Paul Maar, Mascha Kaléko, Heinz Janisch u. v. a. treten in diesem einzigartigen Hausbuch für die ganze Familie in einen Dialog mit Werken großer Künstler wie Georgia O’Keeffe, Caspar David Friedrich oder Max Ernst.

Im Zusammenspiel wecken sie die Freude an Sprach- und Bilderwelten.

Illu: Annette Roeder
Verlag: Prestel Verlag
ISBN: 978-3791371443

Lobreden auf Dinge

Lobreden auf DingeDer Bottich

Der Bottich ist der Urgroßvater des Eimers, auch Kübel genannt.
Der Bottich ist ein rundes Holzgefäß, sagt das alte Buch.
Der Bottich ist das Meer meiner Kindheit, sagt der Großvater. Schon sehe ich seine blaue Schürze als Segel über den Hof wehen.
Mit einem Bottich, sagt der Herr Pfarrer in der Volksschule, schüttet der liebe Gott alle Wolken und Sterne ins Weltall und uns auf den Kopf, wenn wir nicht dreimal das Vaterunser beten, noch vor dem Frühstück.
Auf dem Dachboden und im Keller fühlt sich der Bottich am wohlsten. Auch im Stall neben der soeben gemolkenen Kuh, und in der Küche, in der Nähe der Großmutter, hält er sich gerne auf.
Er ist einer, der gern schweigt.
Er hat viel Geduld. Es ist die Geduld, die den Bottich zum Freund der Weintrauben, der Äpfel und der Birnen gemacht hat.
Sie besuchen ihn gerne.
Der Bottich ist noch ein Kind der gewachsenen Bäume.

77 Lobreden auf Dinge…

Ill: Erwin Moser
Verlag: Bibliothek der Provinz
ISBN: 3-85252-027-4

Tarot Suite

Tarot Suite Die Gerechtigkeit, der Eremit, der Tod, der Wagen und die Mäßigung gruppieren sich zu einem Buch mit geheimnisvollem Flair.

Die willkürlich gezogenen Karten aus den 22 großen Arkanen bestimmen das Schicksal der Figuren und dirigieren die Autoren Friedl, Silberbauer, Hahn, Neuwirth und Janisch in fünf Kapitel behutsam an die Geschichte heran. Wo der eine aufgehört hat, beginnt die nächste, nimmt den Faden auf oder verwirft dir Vorgabe, jede/r mit unverwechselbarem Stil und Charakter.

Auf der Suche nache frischem Glück werden Lebensentwürfe und Beziehungen neu definiert – tödliche Racheakte machen auch nicht Halt vor dem eigenen Haustier. Von Steyr nach Wien, über München nach Salzburg und bis ins italienische Grossetto, wo sich der faszinierende Skulpturengarten der Niki de saint Phalle verbirgt, führt die Route des Tarots und schenkt Katharina, der unsteten Autoraserin, eine Nacht voll Magie in einer der riesigen Statuen.

Autoren: Harald Friedl, Margit Hahn, Heinz Janisch, Barbara Neuwirth, Norbert Silberbauer
Verlag: Deuticke
ISBN: 3-216-30588-0

Rezensionen

Literarische Stimmen aus Österreich in geschickter Komposition. Fünf Autoren/innen ziehen aus den 22 großen Arkanen des Tarots fünf Karten, sie treffen sich an fünf Abende, alle zwei Monate, wieder und erzählen sich ihre, von der gezogenen Karte motivierte Geschichte.

Harald Friedl schreibt die Geschichte zur Karte “Die Gerechtigkeit”; “Der Einsiedler” ist die von Norbert Silberbauer gezogene, die Geschichte zu “Der Tod” kommt von Margit Hahn; Barbara Neuwirth hat “Der Wagen” gezogen und Heinz Janisch “Die Mäßigung”. In dieser Reihenfolge sind die einzelnen Texte angeordnet und der jeweilige Erzählstil prägt die Geschichte, rüttelt die Leser/innen auf. Harald Friedl beginnt mit “Die Gerechtigkeit”, positioniert die in den Jahren verstummte Heldin Berta in Kargheit, schickt sie auf die Flucht, die Leser/innen begegnen ihr beim Abschiedsritual. Berta ist umsichtig, sie sorgt sich, ob die kleine Katze wohl an ihren zerbröselten Schlaftabletten zu Grunde gehen könnte, sendet ihre Gedanken an den Franz, den Sohn ihrer Tochter. Norbert Silberbauer schließt an, mit dem unglücklichen, verwirrten Franz, auf der Suche, ein wenig gemütlich darfs aber schon sein.

Diese Texte wollte ich mehrmals lesen, hätte sie sehr gut als Kurzgeschichten in mir katalogisiert, doch die Autoren/innen meinten, “es geht weiter”. Diesen Band empfehle ich allen Bibliotheken aufgrund seiner reizvollen Komposition, der oftmals nicht sogleich zugänglichen Bezüge der einzelnen Texte aufeinander. Frostiger Realismus, weiche Träume, bizarre Inneneinrichtungen – ein besonderes Buch.

Christina Gastager-Repolust

Literatur ist stets das Zusammenwirken von Disziplinierung und spielerischem Umgang, Struktur und Intuition.

In diesem Sinne entstand auch der vorliegende Roman: Insgesamt fünf Autor/inn/en trafen sich, um sich mit der großen Arkana aus dem Tarot auseinanderzusetzen: Jede/r von ihnen zog eine Karte. 5 Abende folgten, mit Essen und je einer Geschichte, die stets eine andere Person erzählte. Auflage war, thematisch die gezogene Karte zu behandeln und an Motive, bzw. Charaktere anzuknüpfen, beziehungsweise diese zu unterwandern oder zu unterbrechen; Konvergenzen und/oder Divergenzen zu schaffen.

Dem musikalischen Muster entsprechend, setzt sich die vorliegende „Suite“ aus 5 Sätzen zusammen:

Harald Friedl zog als erster: die „Gerechigkeit“; Norbert Silberbauer folgte mit dem „Einsiedler“; Margit Hahn schrieb den „Tod“; Barbara Neuwirth setzte sich mit dem „Wagen“ auseinander; Heinz Janisch beendete den Reigen mit der „Mäßigung“.

Was enstand, ist ein schön gesponnener Erzählfaden, nuanciert je nach Autor/in und Schreibduktus, bisweilen lauter, mit Zäsuren versehen, dann wieder zarter in der Stimmführung, grundsätzlich aber von einer gewissen stilistischen Übereinkunft:
Ein unterhaltsames und spannendes Gemeinschaftsprojekt – wie auch ein achtsam komponierter Lesegenuß, der sich als Anregung für ähnliche Experimente eignet.

Petra Ganglbauer

Vom Untergang der Sonne am frühen Morgen

# Verlag: Edition Umbruch
ISBN: 3-900602-07-7

Inhaltsangabe

Ich stelle mir Fragen in Rom: Wie hebt man ein Haar auf, wie den Fußabdruck einer Katze ?

“Vom Untergang der Sonne am frühen Morgen” entstand während eines Stipendien-Aufenthaltes im Österreichischen Kulturinstitut in Rom.